Nach beunruhigenden Meldungen über rasant ansteigende Häufigkeit von Infektionen mit den resistenten so genannten Schweine-MRSA (Typ: CC398) verbietet nun der dänische sozialdemokratische Gesundheitsminister, Nick Häkkerup, weitere Besuche von Schulklassen in Schweinemastställen.
Im vergangenen Jahr 2013 wurden 643 Fälle bei dem Dänischen Seruminstitut registriert. In 2007 gab es nur 12. Die Zahl scheint sich in 2014 zu verdoppeln. Die meisten Fälle wurden in den intensiven Masttierproduktionsgebieten auf Jütland gefunden, und so ist zu vermuten, dass die Bakterien sich von Schweinen unter den Menschen verbreiten.
In der Zeitung Politiken fragte der Minister rhetorisch:
„Wenn wir einen angesteckten Hof erkannt haben, warum denn riskieren, dass ein Enkel die Mikroben zum Opa im Pflegeheim überträgt, wo die Auswirkungen tödlich sein könnten?“
Das Risiko dieser Besuche wurden früher als sehr gering geschätzt, scheint aber nun sehr ernst genommen werden zu müssen.
Eine deckende Übersicht über infizierten Schweinebestände liegt nicht vor, und die Einzelfällen von MRSA-positiven Schweinemastbetrieben werden im Landwirtschaftsministerium streng geheim gehalten. Sicherheitshalber stoppt sofort jede künftige Klassenausflug zu den Schweineställen. Weiter hinaus war bei dem vergangenen Tag der offenen Tür in den Biobetrieben kein Zugang zum Schweinestall. Denn die biologischen Schweinezüchtler kennen auch das MRSA-Problem.
Am 21. September 2014 laden über hundert Landwirte zum Besuch ein. Der Schweinestall bleibt aber gesperrt. Die dänische Bauer haben gemeinsam alle Besuche dort gestoppt.
Das Risiko, dass Kinder von Schweinebauern oder Angestellten auch die Bakterien übertragen könnten, bekam vom Minister keine Aufmerksamkeit. Besuche bei Minkfarmen bleiben auch erlaubt, obwohl dort auch MRSA weit verbreitet ist.